Herzlich willkommen

Keine Windkraft im Wald

Der ein oder andere hat es schon mitbekommen, wir die Falknerei am Rennsteig engagieren uns gegen den Bau von Windrädern im Thüringer Wald, nicht zuletzt, weil uns die heimische Avifauna am Herzen liegt. Wir unterstützen die Initiativgruppe Georgenthal, welche sich gemeinsam mit den betroffenen Kommunen gegen den Bau von Windparks auf insgesamt 596 Hektar in unserer Nachbarschaft wie Georgenthal, Bad Tabarz, Schwarzhausen, Langenhain, Sondra usw. zur Wehr setzt. Uns als Falknerei am Rennsteig betrifft es nach heutigem Stand noch indirekt. Dies kann sich aber auch schnell ändern, denn genau neben der Falknerei befindet sich derzeit eine noch blaue Prüffläche, welche schnell zu einem Vorranggebiet für Windenergie ausgewiesen werden könnte.

Der geplante Windpark W41 zwischen Schwarzhausen, Sondra und Langenhagen liegt genau auf der Flugroute unserer Vögel. Hier sollen 32 - 42 Windräder mit einer Gesamthöhe von 250 m in den Wald gebaut werden. 

Da unsere Greifvögel und Eulen täglich frei fliegen, kommt es hin uns wieder vor, dass sie nicht sofort zurückkehren, sondern sich einen kleineren oder auch größeren Ausflug nehmen. Wenn Sie an einem Tag nicht selbstständig zurückkehren, ist Schwarzhausen/Winterstein ein beliebtes Anflugziel unserer Vögel. Was dann passieren kann, brauchen wir Ihnen mit Sicherheit nicht erklären. 

Dennoch hier einmal kurz die Betrachtung eines Falkners respektive Ornithologen zum Bau von Windrädern. Es ist mittlerweile nachgewiesen, dass Windparks die Population von Greifvögeln nachhaltig schädigen können.

"Windkraftanlagen gehören nicht an Gewässer oder in Wälder, weil es hier zu den meisten Unfällen mit Vögeln oder Fledermäusen kommt." (Dr. Hötker, ehemaliger Leiter im Michael-Otto-Institut im NABU)

Unter den Schlagopfern von Windkraftanlagen befinden sich insgesamt überproportional häufig Greifvögel und Möwen. Als besonders problematisch erscheinen in Deutschland die seit Erhebungsbeginn 1989 hohen Fundzahlen von Seeadlern und Rotmilanen. Etwa die Hälfte aller Rotmilane weltweit brüten in Deutschland, so dass wir eine besonders hohe Verantwortung schon alleine dieser einzelnen Art gegenüber haben. Der Rotmilan ist nur eins von unzähligen Beispielen, in welcher Weise sich Windräder negativ auf unsere Fauna auswirken können. Es trifft auch Fledermäuse, Stichwort Barotraumen und im wahrsten Wortsinne unzählige Insekten.

Uns als Falknerei am Rennsteig geht es hier aber nicht nur um die Gefahr für unsere eigenen und wilden Vögel, es gibt noch weitere Argumente, die gegen den Ausbau von Windkraft im Wald sprechen. Einer der wichtigsten ist die Zerstörung unseres schönen Thüringer Waldes, welche ernstzunehmende Folgen für uns und die Generation nach uns haben wird. Einige seien nachfolgend nur stichpunktartig genannt. 

° gesundheitlich negative Auswirkung durch Infraschall auf Mensch und Tier

° Lichtverschmutzung und Schlagschatten

° nachhaltige Zerstörung von Lebens- und Erholungsräumen für Mensch, Tier und Pflanzen

° Austrocknung der Waldböden

° Erhöhung der Temperatur im Wald

° erhöhte Brandgefahr ohne vorhandene Löschtechnik

° Betonfundamente, welche den Boden versiegeln und meist auch nach Nutzungszeit im Boden verbleiben (frei nach dem Motto da wächst schon Gras drüber)

° Zerschneiden intakter Wälder durch den Bau der Anlage selbst und die benötigten 6 m breiten Zufahrtswege

° Zerstörung eines der wichtigsten CO2-Speicher (Wald) überhaupt

° Wertverlust von Immobilien

° negative Auswirkung auf Tourismus und Vermietung

° Zerstörung des Landschaftsbildes

° usw.

Die Liste ist lang. Aus unserer Sicht überwiegen die negativen Auswirkungen die positiven. Natürlich ist es unglaublich wichtig, besonders durch die Verantwortung einer gesunden Erde den nachfolgenden Generationen gegenüber an erneuerbare Energien zu denken, zu forschen und zu handeln, aber nicht zu jedem Preis. Dazu muss sich aber jeder selbst seine Meinung bilden und noch viel wichtiger auch entsprechend handeln.Die Waldbürger Initiative Thüringen lädt kommenden Freitag, 12.04.2024, um 18 Uhr zu einer Informationsveranstaltung zum Thema: "Windkraft Klimaschutz oder Klimaschaden?" im Freizeitzentrum Gleisdreieck Waltershausen ein. Eine gute Gelegenheit, um eine eigene Haltung zu diesem Thema zu finden.

Auch wenn es weit weg klingt, weil es ist ja übern Berg und überhaupt was interessieren mich die Probleme anderer? Über kurz oder lang könnte die Auswirkung der Windräder jeden von uns treffen, Stichwort Infraschall, Tourismus, Verkehrsbehinderung und das Wichtigste, der Bau von WKAs im Wald steht im Widerspruch zum Ziel der CO2-Reduktion. Des Weiteren ist die Planung für Südwestthüringen, welche die Stadt Ruhla beinhaltet, nach unseren Recherchen noch nicht fertig, wir wissen also noch nicht, was kommen kann und vielleicht sind wir irgendwann froh, wenn unsere Nachbarn auch für uns unterschreiben.

Es geht darum, uns gegenseitig auch über die Städtegrenzen hinaus zu unterstützen und füreinander einzustehen, für unsere Natur, für unseren geliebten Wald, für unsere Region und unsere Nachkommen. Wir als Familienbetrieb haben uns dazu entschlossen, tatkräftig zu unterstützen. Noch bis zum 21.04.2024 kann in der Falknerei eine Stellungnahme gegen den geplanten Bau von W41 unterzeichnet und abgegeben werden.

Auf www.keine-windkraft-im-wald.de findet Ihr einen Link zum Download der Stellungnahmen und noch detailliertere Infos zu den geplanten Windparks und Windkraft im allgemeinen.

Jede Unterschrift zählt! 

Text: Lisa Schubach